Zusatzstoffe für deinen Hund | Howly Bowly

Zusatzstoffe für deinen Hund

3. Dezember 2023

Zusatzstoffe für deinen Hund – Ja oder nein, das ist hier die Frage …

Weitverbreitet ist die These unbedingt ein Futter ohne Zusatzstoffe an die Lieblinge füttern zu wollen. Der Glaube, dass ein Futter nur hochwertig sein kann, wenn nichts zugesetzt wurde, ist aber nicht ganz richtig. Woran erkennt man also „gutes“ Hundefutter? Gute Zusatzstoffe? Gibt es sowas? Um diese Frage zu beantworten ist es notwendig, die verschiedenen Arten der Zusatzstoffe etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Zunächst einmal: Zusatzstoffe sind Stoffe, die kein Bestandteil der Rohstoffe sind und daher dem Futtermittel bewusst zugesetzt werden. Der Einsatz von Zusatzstoffen im Hundefutter wird auf mehreren Ebenen vom Gesetzgeber reguliert. Welche Zusatzstoffe überhaupt verwendet werden dürfen, bestimmt eine EU-Verordnung. Je nach Zweck werden diese Additive in verschiedene Kategorien eingeteilt, welche auf der Verpackung mit dem Zusatzstoff deklariert sein muss. Jede Kategorie erfüllt eine unterschiedliche Funktion. Aber welche sind das?

Die Zusatzstoffe lassen sich in folgende Gruppen aufteilen:

Technologische Zusatzstoffe

… sind alle Stoffe, die Futtermitteln aus technologischen (verarbeitungstechnischen) Gründen zugesetzt werden. Dazu zählen: Antioxidantien, Konservierungsstoffe, Säureregulatoren, Emulgatoren, Stabilisatoren, Geliermittel, Verdickungsmittel. Konservierungsstoffe hemmen das Wachstum von Mikroorganismen, die ansonsten das Futter verderben oder den Hund sogar krank machen können. Stabilisatoren im Hundefutter sorgen dafür, dass bestimmte physikalische oder chemische Eigenschaften des Hundefutters länger erhalten bleiben, als sie das natürlicherweise tun würden. Mit technologischen Zusatzstoffen verbessern Hersteller die Haltbarkeit oder die Beschaffenheit ihres Hundefutters – nicht aber die Qualität. Solange Hundefutter möglichst frisch zubereitet und verzehrt, oder auf natürliche Weise (Schockfrosten) haltbar gemacht wird, braucht es diese häufig synthetischen Stoffe nicht, deren Langzeitwirkung auf den Organismus überwiegend negativ oder unerforscht ist.

Sensorische Zusatzstoffe

… sind Stoffe, die einem Futtermittel zugesetzt werden, damit die Futtereigenschaften verbessert werden, also bspw. dieses besser schmeckt, riecht oder aussieht. Bei sensorischen Zusatzstoffen unterscheidet man unter anderem:

  • Natürliche (z.B. Vanillin, Anis, Fenchel) und künstliche Aromastoffe
  • Natürliche (z.B. Carotinoide) und synthetische Farbstoffe

„Ohne Zusatz künstlicher Aromen“ oder „mit natürlichem Aroma“ soll heißen, dass nur in der Natur vorkommende Aromastoffe zugesetzt wurden. Auch die Beigabe sensorischer Zusatzstoffe macht Hundefutter nicht besser oder gesünder. Im Gegenteil: Aroma- und Farbstoffe werden von der Industrie genutzt, um minderwertiges Futter künstlich aufzuwerten, fehlende oder schlechte Gerüche zu übertünchen und ungenießbare Nahrung für die Fellnase und das menschliche Auge schmackhaft zu machen. Eine Handvoll wohlriechender Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Salbei im Futter ist definitiv nicht zu verurteilen, aber wäre ein Großteil des industriell hergestellten Futters nicht mit Lockstoffen überzogen, würden unsere Hunde es nicht einmal mit dem Allerwertesten anschauen.

Zootechnische Zusatzstoffe

… sind Stoffe, die den Gesundheitszustand oder die Leistung von Hunden positiv beeinflussen. In diese Kategorie fallen Substanzen, die die Verdauung erleichtern, die Futtermittelverwertung verbessern oder das Wohlbefinden fördern. Hierzu zählen zum Beispiel:

  • Enzyme
  • Prä- und Probiotika (Mikroorganismen), die den Darm stärken können

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe

… dienen zur Deckung des Nährstoffbedarfs der Hunde und zur Erhaltung wichtiger elementarer Verhältnisse (z.B. Phosphor zu Calcium). Es sind also lebensnotwendige Stoffe, die im Futter gar nicht oder in zu geringen Mengen vorhanden sind. Zu diesen Zusatzstoffen zählen:

  • Vitamine und Provitamine (z.B. Vitamin A, -B1, Biotin)
  • Spurenelemente (z.B. Eisen, Zink)
  • Aminosäuren und ihre Salze (z.B. Taurin, Lysin)

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe werden vor allem Alleinfuttermitteln zugesetzt, denn diese müssen den kompletten Nährstoffbedarf eines Hundes restlos decken. Das bedeutet, ein Hund sollte sein Leben lang eine Futtersorte bekommen können, ohne Mangelerscheinungen zu zeigen. Das schaffen die wenigsten Futtermittel auf natürliche Weise. Die Zusatzstoffe sind also durchaus nützlich und meist unverzichtbar. In welcher Menge diese ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe beigegeben werden müssen, hängt aber von der Qualität des Futters ab. Bei industrieller Hocherhitzung auf mehrere hundert Grad bleiben beispielsweise kaum natürliche Nährstoffe im Futter über und das meiste muss durch Zusätze kompensiert werden. Bei schonender Zubereitung hochwertiger, nährstoffreicher Zutaten kann man die Menge an Zusatzstoffen aber auf das Minimum reduzieren und so die Natürlichkeit erhalten. In jedem Fall aber müssen ernährungsphysiologische Zusatzstoffe und ihr Anteil im Futter auf der Verpackung deklariert werden. Diese Auflistung ist daher ein guter Ansatzpunkt für die Qualität des jeweiligen Futters.

Wir sehen also, dass wir Zusatzstoffe nicht pauschal verteufeln dürfen. Der Zweck und die Menge sind ausschlaggebend, um zu beurteilen, ob es sich um „gute“ oder „schlechte“ Zusätze handelt. Im Allgemeinen werden Zusatzstoffe für Hundefutter nur zugelassen, wenn sie gesundheitlich unbedenklich sind. In seltenen Fällen können sie Auslöser von Unverträglichkeiten sein, viel häufiger aber sind die Proteinquellen im Futter schuld. Gleichzeitig können viele Wechselwirkungen und Langzeitauswirkungen dieser oft synthetischen Zusätze schwer geprüft und nachgewiesen werden. Daher sollte bei Zusatzstoffen im Hundefutter (und beim Menschen) generell der Grundsatz gelten: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Je naturbelassener und hochwertiger die Ernährung, desto besser. Aber ganz ohne Zusatzstoffe geht es eben meist nicht – und muss es auch nicht.

 

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